So schön, wie der gestrige Tag ändete,
so schön begann der heutige Tag.
Nach dem Frühstück wollte ich
aufbrechen und über Invercargill und die Catlins zurück nach
Dunedin fahren. Das Frühstück wurden unterbrochen durch einen
kleinen Vogel, den Thomas aus dem Garten mit ins Haus brachte. Er gab
ihn mir und sagte:“ Den kannst du aufziehen, wenn du willst, allein
schafft er es nicht. Seine Mutter ist tot.“ Er ist sofort auf meine
Hand gehüpft und hat sich richtig hineingekuschelt. Immer wieder
steckte er sein Köpfchen unter den Flügel zum Schlafen. Thomas
hatte schon mehrere kleine Vögel großgezogen, aber das kostet viel
Zeit, und die hatte er diesmal nicht. Ich wollte es versuchen. Ich
war entschlossen , ihn nicht so einfach sterben zu lassen.
Ich versuchte ihm Haferflocken zu geben, aber er machte seinen Schnabel nicht auf.
Ich nahm ihm mit. In Queenstown wollte
ich in der Apotheke eine Pipette oder eine Spritze holen, um ihn
besser füttern zu können, er brauchte ja auch Wasser. Doch die
Fahrt nach Queenstown hat er nicht mehr überstanden. Als ich dort ankam
war er schon gestorben. Ich hab geheult. Hinter Queenstown hab ich
ihn beerdigt am Rande eines Golfplatzes. Es ist ein schöner Platz,
aber - spielt das eine Rolle?
Sie liegt am östlichen Ufer des Wakatipu Sees, mit Blick auf Queenstown.
Die Gegend ist auch nicht zu verachten.
Etwas weiter südlich am See.
Auf der anschließenden kurvigen
Strecke, hatte ich einen Fahrer vor mir, der sehr langsam fuhr. Ich
konnte ihn aber nicht überholen. Das nervte mich ziemlich, da ich
nicht in bester Verfassung war. Als ich ihn endlich überholen konnte
und die Strecke gerade, breit und übersichtlich war beschleunigte
ich.
In Neuseeland sind, bis auf die
Ortschaften (50km/h) und Baustellen nach Bedarf, überall 100 km/h
erlaubt. Man hat mit den Hinterrädern noch nicht die Baustelle mit
30 km/h verlassen, da steht schon das Schild 100 obwohl keine 50 m
weiter eine rechtwicklige völlig unübersichtliche Kurve kommt. Auf
einem Highway, der gut ausgebaut ist sind auch nur 100 erlaubt und
auf einem mehrspurigen Motorway ebenfalls. Das ist völlig
hirnrissig.
Na ja, die Straße ging nun nicht nur
geradeaus sondern auch noch rauf und runter. Alles war aber weithin
zu übersehen. Man hätte beim Runterfahren immer bremsen müssen,
weil man ja dann schneller als 100 wurde. Das hab ich wohl versäumt
und so geschah es, dass mir auf einmal ein Polizeiauto mit Blaulicht
entgegenkam. Ich dachte erst, da ist was passiert. Als er aber an mir
vorbei war, drehte er auf der Straße und fuhr mir nach. Ich wurde
stutzig, dachte aber nicht, das ich gemeint sein könnte. Schließlich
fuhr er neben mich, und deutete mir, stehen zu bleiben.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich war 116
km/h gefahren und mußte 120 $ bezahlen. Er hielt mir noch eine
Predigt, dass ja auf den Highways so viele Ausländer unterwegs sind,
die es nicht gewohnt sind links zu fahren und da sollte man sich an
die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Ich hatte ihm meinen
NZ-Führerschein gezeigt ;-).
Irgendwie war das nicht mein Tag.
Als ich nach Invercargill reinfuhr, konnte ich nicht auf Anhieb eine public toilet entdecken. Da kam mir das Hinweisschild zu einem Park gerade recht. Da gabs natürlich eine.
Das ist ein Marae, ein Versammlungshaus der Maori. Hier trifft man sich um allerlei kulturelle Dinge zu tun.
Invercargill ist keine besonders schöne Stadt. Sie ist mit ca. 50.000 Einwohnern die größte Stadt am südlichen Rand der Südinsel.
Bluff ist die südlichste Stadt Neuseelands und lebt von seinem Hafen. Gegenüber auf dem Sandspit befindet sich das einzige Aluminiumwerk Neuseelands. Hierhin geht ein Großteil des neuseeländischen Stroms.
Für ganz Interessierte:
http://www.nzas.co.nz/
Von hier aus kann man auch Stewart Island, die dritte große Insel Neuseelands sehen. Die werde ich mir bei einem weiteren Besuch mal vornehmen.
Diese Ausblicke wurden möglich von diesem Ausguck.
Dieses Bild hab ich so getauft: "Zwei Krähne bandeln an"
Für die weitere Strecke wählte ich
nicht den Highway, sondern fuhr durch die Catlins. Hier konnte ich
dann mit ruhigem Gewissen auf der kurvigen Strecke 100 km/h fahren!
Was natürlich gar nicht durchführbar war.
Ich habe an einigen Punkten angehalten,
aber da ich bis 7 Uhr in Dunedin sein mußte, in meiner neuen
Unterkunft, hab ich viele schöne Stellen ausgelassen und bin
vorbeigefahren. Die wil ich dann vielleicht am Donnerstag nochmal von
hieraus anfahren.
Alle Schafe haben hier auch nicht die gleichen Bedingungen.
Einmal aus der Ferne, einmal gezoomt.
Der Entdecker dieses popeligen Wasserfalls war mal bei den echten gewesen und hat den hier dann "Niagara Falls" genannt. Weiß der Geier warum.
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