Montag, 13. Oktober 2014

22. - 26. Tag (08.-12.10.) auf Tour Richtung Norden

Zunächst erst mal was in eigener Sache. Ich hatte auf meiner Tour in den Norden eigentlich doch überall Zugang zum Internet, konnte jedoch nicht weiter am blog schreiben, da ich das Kartenlesegerät in Auckland vergessen hatte. Das brauche ich, um die Fotos aus der Kamera auf das tablet zu ziehen. Den großen PC hatte ich nicht mitgenommen. Also habt ihr jetzt viel zu lesen und anzuschauen !

Es kann sein, dass einige den blog im Moment nicht aufrufen können oder für einige Tage nicht aufrufen konnten. Das Problem ist aber mittlerweile gelöst, und es sollte eigentlich ab Montag wieder für alle funktionieren.


Mittwoch 08.10.

Da ich schon einmal bis zum Nordkap gefahren bin, wollte ich diesmal einen anderen Weg in den Norden nehmen und an der Westküste zum Teil über engere Straßen und mit vielen kleinen und auch größeren Abstechern meine Neuseelandkenntnisse vervollständigen ;-)

Ich hatte zwei Unterkünfte gebucht, wo ich jeweils 2 Nächte verbrachte ( auf der Karte durch blaue Sternchen markiert).Von dort aus habe ich dann auch wiederum einige Besichtigungspunkte angesteuert.

Auf der Karte seht ihr die Route (rote Linien von Hand gezogen ;-) ), die ich von Auckland aus im Uhrzeigersinn gefahren bin.

Von Auckland fährt man in Richtung Helensville durch ein Obst- und Gemüseanbaugebiet bis zum Kaipara Harbour. Der ist riesig groß und ähnelt, wenn man auf die Karte schaut, einer Schwanzflosse von einem Fisch. Dort bin ich westlich ein Stück hochgefahren bis Shelly Beach. Auf dem Foto seht ihr nun auch mal "mein Auto".




Einen weiteren kurzen Stop habe ich an einer Macadamia-Farm gemacht. Die Anlage war als großer Park angelegt, sehr gepflegt, mit einer Kaffeeterrasse mit Blick über das gesamte Anwesen. Die Macadamiabäume standen in voller Blüte. Bei einigen hingen auch noch Nüsse dran. Die Nüsse werden gleich auf der Farm geknackt - das ist aufgrund der sehr harten Schale für Endverbraucher nämlich nicht so ganz einfach - und abgepackt. Entsprechende Berge von Nussschalen waren dort dann auch zu sehen.





Den nächsten kurzen Stop legte ich auf der Strecke zwischen Helensville und Wellsford ein. Meine Aufmerksamkeit wurde durch ein riesiges Gebilde am Horizont geweckt. Auch mit voll ausgefahrenem Zoom konnte ich nicht wirklich ausmachen, was es sein sollte, ein abgebrochener Baum, ein Kunstwerk? Auf jeden Fall war es ein riesiges, umzäuntes Gelände und, als ich übers Tor schaute, sah ich in einer gepflegen Anlage u.a. auch diese Tiere.




Ein Blick in die andere Richtung:


Das Wetter war trüb und hin und wieder nieselte es ganz leicht.

Meine 1. Unterkunft war eins von mehreren Cottages auf einem tollen Gelände mit altem Baumbestand, Rasenflächen, Blumen und blühenden Bäumen/Sträuchern. Es hatte sogar einen Zugang zu einem "kleineren" Meeresarm. Leider war bei meiner Ankunft Ebbe. Ich hab natürlich sofort das ganze Gelände inspiziert ;-).
Schon die Auffahrt war beeindruckend.



 Ich hatte ein riesiges Cottage ganz für mich alleine. Ich hätte jede Menge Leute mitnehmen können :-).






Es gehörte auch noch ein Badezimmer dazu mit Dusche und Badewanne, einer eigenen Terrasse mit einem tollen Blick. Gegen Abend kam wieder die Sonne raus.







Ach ja, und zur Begrüßung stand eine Kaschmirziege an der Auffahrt ;-). Ich hatte noch nie eine gesehen, obwohl ich Kaschmirpullis sooo liebe :-)


Ich bin ganz schön müde ins Bett gefallen und wurde durch Michis Anruf so gegen 23 Uhr nochmal wachgeklingelt. Ob ich die Mondfinsternis sehen könnte, wollte er wissen. Da mußte ich nochmal aufstehen. Das Fotografieren war allerdings recht schwierig ohne Stativ.





Besser hab ichs nicht hingekriegt. Dafür gibts hier noch einen Link zum Anklicken:

http://www.mondfinsternis.net/mofi2015t/2014t2.htm


Donnerstag, 09.10.

Am Donnerstag hatte ich mir recht viel vorgenommen.
Zuerst ging es in ein kleines Wäldchen, in dem einige Kauribäume stehen. Es gibt einen Rundweg der nicht zu lang ist. Für den Einstieg genau das Richtige.
Kauris sind jetzt in Neuseeland geschützt und dürfen nicht mehr gefällt werden. Doch in früheren Zeiten (Siedler) wurde alles abgeholzt und vermarktet. Kauris haben einen sehr hohen, geraden Stamm, aus dem man viele Kubikmeter Holz gewinnen kann. Die Baumkrone ist hingegen recht spärlich. Das Holz wurde für den Hausbau und den Schiffsbau gebraucht und natürlich auch in die Heimatländer verschifft. So konnte es passieren, dass nunmehr nur noch einzelne wirklich sehr alte Exemplare in Neuseeland existieren, die alle einen Namen haben. Die Ältesten sind über 2000 Jahre. Einen werde ich euch noch später zeigen. Hier erstmal einige Jungexemplare ;-)



Im Kaurimuseum wird die Geschichte der Siedler und den Kauri Bäumen erzählt. Es ist sehr beeindruckend, wenn man sehen kann, wie die Leute damals z.B. einen solch gigantischen Baum gefällt haben, nur mit Äxten und Sägen, eigentlich unglaublich. Später erst kamen die ersten Maschinen hinzu. Die Bäume hatten zum Teil einen Stamm von über 20 m Höhe und einen Stammumfang von bis zu 25 m.
Aber nicht nur das Holz wurde verwertet, auch das Harz. Kauriharz ist praktisch das gleiche wie Bernstein, nur nicht ganz so alt. Heute wird es nur noch zur Schmuckherstellung verwendet. Früher wurde es nicht nur zum Anzünden benutzt,weil es sehr leicht brennt, sondern auch als Brennmaterial genutzt. Es wurden Klebstoffe daraus hergestellt  und zur Herstellung von Farben  und Lacken verwendet.  Natürlich wurden auch hiervon tausende von Tonnen abtransportiert und verschifft.







Selbst die Zahnräder, die später bei Einsatz von Maschinen gebraucht wurden, wurden aus dem harten Holz hergestellt.





Es gab im Museum ein weiteres Highlight für mich. Gleichzeitig mit mir war eine Gruppe Teenager dort, die, wie sich dann herausstellte, alle gute Musiker waren. Sie spielten an den verschiedenen ausgestellten Klavieren klassische Musik. Es waren Stücke, die selbst mir bekannt waren ;-) und im ganzen Museum zu hören waren. Einige Stücke wurden sogar vierhändig gespielt. Es war wunderschön, ich wollte gar nicht mehr raus.



Noch einige Fotos rund ums Museum:







Danach hatte ich mir vorgenommen, einen Berg zu besteigen! Er hat eine etwas außergewöhnliche Form. Es ist das Reststück eines Kraterrandes eines Vulkans.



Es war ein steiler, etwas glitschiger Anstieg, der zum Ende hin in eine kleine Klettertour ausuferte. Ich war stolz, den Gipfel erklommen zu haben. Es war ganz schön anstrengend. Dafür wird man mit einem 360 Grad Blick entschädigt. Leider ließ das Wetter keine klare Sicht bei weitere Entfernung zu.








Mein Autochen in der Bildmitte, das linke von den beiden weißen, sah total klein aus. Wie hoch der Gipfel ist, weiß ich nicht. Ich war auf jeden Fall stolz auf mich  und ganz schön erleichtert, als ich wieder unten war. Den Abstieg hatte ich mir etwas schwieriger vorgestellt und bin ihn deshalb auch extrem vorsichtig angegangen. ;-)

Dann gings weiter über Dargaville bis ans Meer. Durch Dargaville zieht sich der Fluß, der schon vom Berg aus zu sehen war. An dessen Ufer fingen gerade diese Bäume an zu blühen. Ich liebe die Farbe der tollen Blüten  ;-). Es sind Korallenbäume. Sie kommen hier relativ häufig vor.




Baylys Beach ist ein für Neuseeländer sehr bekannter Badeort. Ort im Sinne von Platz, nicht im Sinne von Städtchen ;-)









Da fährt man auch schon mal mit dem Hund spazieren :-)




Na und Vögel gibts hier auch ;-)




Es ist erstaunlich, was alles am Strand blüht:











Und hier etwas, was ich gar nicht einordnen kann, ist es ein Tier, ein Teil von einer Muschel? Wer kennt so etwas?




Es sah so zerbrechlich und filigran aus, fühlte sich aber gallertartig an.
Diese Sandmalerei, wie ich sie nenne, einfach faszinierend.






Sie entstehen lediglich durch das ablaufende Wasser und verschiedenfarbigen Sand.

Von den Sanddünen hat man einen tollen Blick, also noch mal bergan !








Heute hatte ich genug getan! Jetzt gings in mein Cottage, aber nicht ohne vorher noch ein paar abendliche Stimmungsbilder zu machen. Dann in die heiße Badewanne zum Entspannen vom Urlaub ;-)









Freitag, 10.10.

Heute gings zu meiner 2. Unterkunft, aber wie heißt es so schön: "der Weg ist das Ziel".
Zunächst machte ich einen Abstecher an die Kai Iwi Lakes. Hier bin ich vor 3 1/2 Jahren schon mal mit Jürgen und Michi gewesen, der dort einen Schwimmwettkampf hatte. Es sind drei oder vier Süßwasserseen in unmittelbarer Nähe des Meeres.




Ich konnte mich dran erinnern, dass in einem Tümpel zwischen 2 Seen zum Teil abgestorbene Pflanzen ein bizarres Bild ergaben. Das war jetzt auch noch so, aber etwas hatte sich verändert. Es brüteten Vögel dort, oder hatten schon Junge. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Wahrscheinlich handelt es sich um Kormorane.









Es folgte ein weiterer kleiner Abstecher an die Küste. Gelockt wurde ich von einem Hund und ein Stück weiter hab ich ein für Neuseeland ungewöhnliches Tier entdeckt.



Jürgen, da waren wir damals auch mit Michi. Hier ein paar Fotos von damals ;-)






Allerdings konnte ich jetzt nicht wirklich auf den Strand, weil ein Fluß den Weg versperrte und ich nicht Schuhe, Strümpfe und Hose ausziehen wollte. Der war damals nicht da gewesen. :-) Aber damals war es Ende des Sommers und jetzt ist es Frühling. Dafür hab ich dort Pilze gefunden :-)





Dann gings in den "richtigen" Kauriwald, da wo der große, alte Tane Mahuta steht. Er ist nach der Maori Legende nach dem Gott des Waldes benannt. Er ist über 50 m hoch und die ersten Äste verlassen den Baumstann erst in einer Höhe von ca. 18 m. Der Stamm hat in Bodennähe einen Durchmesser von  ca. 4,50m. Zuvor seht ihr noch einige andere Kauris, die auch schon eine beträchtliche Größe erreicht haben. Den alten Tane werdet ihr jedoch gleich erkennen.








Fotos können die Größe nicht wiedergeben. Man steht richtig ehrfürchtig vor diesem Baum. Er ist gigantisch. Wenn man bedenkt, dass er im Vergleich zu den absolut größten Kauris, die gelebt haben, nur eine "halbe Portion" ist, ist das unbegreiflich.
So sehen übrigens die Blätter von einem Kauri aus. Meist sind sie ja so hoch, dass man sie gar nicht richtig sieht. Das ist nur bei kleineren, jüngeren Bäumen möglich.




Bevor ich Hokianga Harbour erreicht hab, ging es noch einmal zu einem sehr rauen Strand an einer Flussmündung. Auf einer Halbinsel im Fluß grasten Kühe oder besser gesagt Rinder, so genau konnte ich das nämlich nicht erkennen.




Am Strand waren riesige Holzstücke, ja fast ganze Bäume angespült worden, Also wer Brennholz braucht, könnte sich da so manchen Raummeter abholen. Ist nur etwas umständlich mit dem Abtransport. ;-)







Dann endlich der Hokianga Harbour. Er ist sehr lang gezogen und wird deshalb auch oft als Hokianga River bezeichnet. Der Blick vom Southhead zum Northhead ist einmalig. Man schaut direkt auf die riesigen Sanddünen.






Diese  Rindviecher hatten gar kein Auge für die schöne Aussicht.


So jetzt mußte ich noch mit der Fähre übersetzen, denn meine neue Unterkunft befand sich auf der anderen Seite. Zum Abend hin wurde das Wetter wieder etwas schlechter und es begann wieder leicht zu nieseln. Da waren wieder mehr die Nahaufnahmen gefragt.




Jetzt nur noch schnell zum Backpackers "The Treehouse". Dort hatte ich eine Cabin gebucht. Ich wollte nur noch ins Bett.


Samstag, 11.10.

Das Wetter ist wieder besser. Auf einem über 6 ha großen Gelände mit allen möglichen Bäumen, Obstbäumen, Blühendem und einem Teich, waren neben dem Haupthaus einige Cabins aufgestellt. Mein Häuschen  ist am schönsten gelegen, direkt am Teich mit einem Deck drum rum. ;-) und in der Nähe des Haupthauses, in dem sich die sanitären Anlagen befinden.
Haupthaus:




 Mein Häuschen mit Teich:








Der Rest an Gebäuden bzw Einrichtungen:






Es war richtig gemütlich dort. Die hosts (Gastgeber) hatten die Heizung in meinem Häuschen angemacht,sodass es kuschelig warm war, als ich abends ankam. Nachts kühlt es hier nämlich immer noch ziemlich ab. Ich war zufrieden. Am Morgen habe ich erstmal das Gelände erkundet. Es gibt einen kleinen Rundweg auf dem Gelände, der auch noch einen tollen Aussichtspunkt beinhaltet und jede Menge Tiere und Obst ;-)



















Da das Wetter heute so schön war, wollte ich nochmal ans Meer. Der Stand heißt Mitimiti und liegt im Maoriland. Eigentlich ist das hier an der Westküste fast alles Maoriland aber hier oben in Mitimiti findet man dann auch kaum noch englischsprachige Hinweisschilder. Es war ein Stück zu fahren zu diesem Strand und rechts und links des Weges einiges zu fotografieren.








Nachdem ich einen ersten Blick von weitem auf den Strand geworfen hatte, entdeckte ich einen Friedhof, oben auf dem Berg. Ich parkte mein Auto unten, von wo aus ein Weg hinaufführte. Dort wurde ich von einer Kuh empfangen, die ein Stück vorlief, sich nach mir umguckte als wollte sie sagen, komm ich zeig dir was, und dann leichtfüßig um eine Kurve trabte. Ich hatte Mühe ihr zu Folgen, und als ich um die Kurve kam, war sie verschwunden. Ich machte einige Aufnahmen von dem Friedhof.









 Der Weg durch den Busch verführte mich immer weiter zu gehen, obwohl ich zunächst fast wie in einem Tunnel ging, der von Manukabüschen gebildet wurde, öffnete er sich schließich und man konnte das Meer sehen.






Plötzlich sah ich "meine" Kuh wieder, und dort gab es auch noch andere ;-)



Auf diesem Gelände fand ich dann auch dieses Gemüse?






Dann zurück zum Auto, um etwas näher ans Meer heranzufahren. Da waren etliche freilaufende Pferde sogar mit Fohlen.









einige Aufnahmen vom "Dorf" -  es bestand aus wenigen Häusern einer Kirche und einem Marae und  -   einer ganz tollen Schule mit allem was das Sportlehrerherz begehrt. :-)






dann der Strand












 



Obwohl das Wetter sehr schön war, gab es wahnsinnig große Wellen, die einige Meter hoch waren.

Es war Zeit zurückzufahren. Noch ein kleiner Abstecher zu der ältesten katholischen Kirche Neuseelands, wo der erste Bischof im 19. Jahrhundert über 30 Jahre tätig war. Ein älterer Priester im Ruhestand lud mich in die Kirche ein. Dort sollte ich mich ins Gästebuch eintragen und er zeigte mir den Sarg, in dem die Gebeine von Bischof  Pompallier seit 2002  -  nachdem diese aus Frankreich, seinem Heimatland, wo er verstarb, überführt worden sind  -  unter dem Altar ruhen.






In Kohukohu hab ich dann noch einen Seafoodchowder, eine Art Fischsuppe, cremig, mit ganz viel Getier drin, sehr lecker, gegessen  und dann hatte ich Feierabend ;-)










Sonntag, 12.10.

Heute gings zurück nach Auckland. Einige Aufnahmen vom Wegesrand aus aufgenommen.




 Das ist übrigens ein Tui, er gibt Laute von sich wie ein Telefon ;-)

Ob der Hahn und die Hühner mit auf die Fähre wollten?



Zwei Pfauen zeigten ihre ganze Pracht.






Ein riesiger See, der nur von Weiden umgeben ist.



Ein Thermalbad ganz einfach, einmal als See und dann kleine Becken gefüllt mit unterschiedlich heißem Wasser.




In diesem Bereich gibt es viele Steinwälle, die die Grundstücke einfrieden.

Wie ihr oben auf der Karte gesehen habt, bin ich auf der Rückfahrt bis zur Ostküste gefahren, nicht zuletzt mit dem Hintergedanken, mir zum Abschluß meiner kleinen Reise noch ein leckeres Eis zu gönnen ;-)


































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